Impressionen vom Besuch im Februar 2019 in der Schule Hundee Guddinaa in Ambo

Als ich im vergangenen Februar in einer Unterrichtspause den Schulhof der Grundschule Hundee Guddinaa betrat,
kamen die Kinder angerannt, begrüßten mich wie eine gute Bekannte und wollten ihre Englischkenntnisse zeigen.

Allein deren Freude über den Besuch bestätigt meinen Eindruck, dass ein jährlicher Besuch dort ganz wichtig für
unsere Partnerschaft ist. Seit Februar 2018 ist die Schulgemeinschaft weiter zusammengewachsen.

Der Unterricht in der regionalen Stammessprache Afar Oromo, der seit Beginn der Schule konsequent praktiziert
wurde, ist inzwischen auch in staatlichen Schulen bis nach Addis Abeba übernommen worden. Dies ist im
Wesentlichen eine Folge des Regierungswechsels mit der Bereitschaft zur politischen Berücksichtigung der Oromo,
des größten Volksstamms in Äthiopien.

Eine private Schule, die bewusst versucht, eine gute Bildung für Waisen und für Kinder aus armen Familien zu
ermöglichen und deshalb nur geringe Schulgebühren nimmt, wird immer dann finanzielle Engpässe haben, wenn zur
gleichen Zeit die Klassen eine ähnliche Größe haben wie in Deutschland (20-30 Schüler, im Gegensatz zu 80-100 Schüler
in staatlichen Schulen). Weil in staatlichen Schulen die Lehrkräfte nur einen halben Tag arbeiten (die Schüler haben
Schichtunterricht, und die Lehrer arbeiten entweder am Vormittag oder am Nachmittag) ist der Bedarf an Lehrkräften
sehr groß. Es ist entsprechend schwierig, für Hundee Guddinaa gute und engagierte junge Lehrer zu bekommen. Die alten Lehrkräfte an der Schule Hundee Guddinaa, die im Rentenalter mit viel Engagement und pädagogischem Geschick unterrichten, sind das Rückgrat der Schule. Die Rekrutierung von jungen, guten Lehrern bleibt eine stetige, schwierige Aufgabe. Wenn es möglich wäre, höhere Gehälter zu zahlen, könnte das Problem vielleicht gelöst werden. Waisen werden unterstützt, damit sie eine gute Bildung bekommen können.

Darüber hinaus unterstützt Moroda Mossa die Inklusion von Schülern mit besonderen Bedürfnissen. In diesem Jahr besucht ein Kind mit Autismus die Vorschule und ein Kind mit Glasknochen, das nicht laufen kann, die Grundschule.
Der KG-Direktor hat besondere Kenntnisse in frühkindlicher Psychologie und die Klassenkameraden unterstützen das gehbehinderte Kind. Normalerweise bleiben solche Kinder in Äthiopien „versteckt“ zu Hause und bekommen keine
Möglichkeit zum Schulbesuch.

In diesen Tagen geht das Schuljahr zu Ende. Die Achtklässler haben die staatliche Abschlussprüfung absolviert und warten auf die Ergebnisse, die ausschlaggebend sind, wenn sie auf die Oberschule wechseln wollen. Wir wünschen allen Schülern einen guten Abschluss und erholsame Ferienwochen.

Wir in Zornheim warten auf die Entscheidungen des School Board zu den vorgeschlagenen Änderungen für das neue Schuljahr:
die Einstellung eines hauptamtlichen Schulleiters, die Auswahl von neuen Lehrkräften und die Einführung von pädagogischen Fortbildungen für die jungen Lehrkräften. Zugleich gibt es Verhandlungen mit der Stadtverwaltung in Ambo, um weiteres Gelände für eine mögliche Erweiterung der Schule (schrittweise Zweizügigkeit) zu erwerben.

Auf weitere Informationen aus Ambo sind wir sehr gespannt.
Wenn es Neues gibt, erfahren auch Sie, unsere Unterstützer, darüber.

Susan Durst

 

Spendenkonto:
Ev. Kirchengemeinde Zornheim
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BIC: MVBMDE55
Stichwort „Äthiopien“